Review Week 12

    • Offizieller Beitrag

    AROUND THE MFL

    • Fast 2/3 der Saison sind durch, da schauen wir uns ein paar Stats an und gucken, wie diese gegen die NFL stehen:
      • Die Browns haben 11 Fumbles bisher gesammelt – die 2010er Giants und 2002er Egales haben 23 Fumbles eingesammelt.
      • Die 84er Bears haben 72 Sacks erzielt, in der MFL sind die Cardinals die Spitze der Liga mit 40 Stück.
      • Aktuell lag Big Ben 37 mal auf dem Boden und führt damit die Liga an – David Carr lag 2002 ganze 76 mal im Gras.
      • Aktuell führen die Eagles mit 28 Interceptions die Liga an – die 1961 San Diego Chargers fingen 49 Interceptions
      • Ein Jahr später haben die Oilers mit 48 Interceptions die meisten in einer Saison geworfen - Die Vikings haben 44 Interceptions bisher geworfen und führen die Liga an

    MFL NETWORK OFFENSIVE PLAYER OF THE WEEK

    Zuerst lief es nicht und dann kam auch noch Pech hinzu – aber wieso beginnt man so eine Laudatio auf den Offensiv Player of the Week? Aus dem Grund, weil der genannte Spieler wie ein Phoenix aus der Asche auferstanden ist und sein Team zum überzeugenden Sieg geführt hat.


    Hier die Stats der Woche:


    QBR

    CMP

    ATT

    CMP %

    YDS

    AVG

    TD

    INT

    LONG

    155,7

    17

    18

    94,4

    306

    17

    2

    0

    73


    Der geneigte Leser wird herausgelesen haben, dass es sich hier um Lamar Jackson den Quarterback der Baltimore Ravens handelt. Zu den o.g. Passing Stats kommen noch 8 Läufe für 74 Yards und 1 Rushing Touchdown hinzu.


    Nerdfact: Lamar Jackson war der erste und jüngste (19 Jahre, 337 Tage) Spieler der Louisville Cardinals der die Heisman Trophy gewonnen hat.


    MFL NETWORK DEFENSIVE PLAYER OF THE WEEK

    Bleiben wir direkt in der AFC North und werfen unseren Blick auf das andere Division Duell zwischen den Pittsburgh Steelers und den Cincinnati Bengals. Unser Player of the Week hat hier dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt.


    Hier die Stats der Woche:


    TKS SOLO

    SACKS

    FF

    FR

    INT

    INT YDS

    CA

    DEF

    SFTY

    TD

    5

    5

    0

    0

    0

    0

    0

    0

    0

    0


    Mehr als 50% der Sacks – am Ende waren es 9! – hat Trey Hendrickson gemacht. Damit hat er die Steelers immer wieder in schwierige Situationen gebracht und den letzten Drive dieser gefühlt selbst beendet. Eine Leistung der Auszeichnung würdig.


    Nerdfact: Sein Vater spielte bereits Football an der Missouri Southern University und gab das Talent an seinen Sohn weiter der an die Florida Atlantic University (wie auch Devin Singletary, Harrison Bryant, John Franklin III) ging. Dort schloss er 2016 seinen Major in Strafrecht abgeschlossen.



    BEST GAME OF THE WEEK


    Was für ein Finish. Die Colts verhinderten mit eigenem Ungeschick die zweite Niederlage der Bucs. Third and short im Clock-Kill-Mode. Warum ein Shovel Option Play? Erstens ist der Weg über außen wesentlich länger als durch die Mitte. Dazu mit dem vielleicht besten Oliner der Liga in den Reihen eine eigentlich sichere Bank. Zweitens ist das Fehlerpotential wesentlich höher, was uns das Play auch lehrte. Drittens hätte man bei einem 0 Yard Run immerhin ein Timeout bzw das 2-Minute Warning der Bucs ziehen können. Und Viertens natürlich die Field Position, die man mit einem Punt auch häte besser gestalten können. Aber wie sagte einst ein weiser Mann? Wäre, wäre Fahrradkette.




    Hätte das Play geklappt, würden wir nicht diskutieren und uns in dieser Art an dieses Spiel zurückerinnern. Das macht Football eben aus. Erfolge, Misserfolge, Geschichten, Spannung, Emotionen, ...


    Das Spiel ist nun eben Geschichte und reiht sich in die verdiente Reihe der Review Games ein. Wie immer blicken wir auf Vergangenes oder Gemeinsames der beiden Teams zurück.


    Einen Kracher hatten wir vor kurzem erst in einer Review erwähnt, als die Colts, angeführt von QB Legende Peyton Manning, im Jahr 2003 das Wahnsinnscomeback bei den amtierenden Super Bowl Champs aus Tampa Bay schafften. Hier nochmal zum nachlesen. Review Week 10


    Head Coach der Colts war damals ein gewisser Tony Dungy. Bei welchem Team war Dungy zuvor Head Coach? Genau, bei den Buccaneers. Doch bevor Dungy Coach wurde, spielte er in der NFL fünf Jahre mehr oder weniger erfolgreich. Er gewann 1978 mit den Steelers zwar den Super Bowl, doch kam er über die Rolle des Backup Safeties bzw. Special Teamers nicht hinaus. 1980 beendete er seine Karriere im Traingscamp der New York Giants. Dennoch hält er als Spieler einen Rekord. Als sich Steelers QB Terry Bradshaw in einem Spiel gegen die Houston Oilers das Handgelenk brach und sein Backup Ende des dritten Quaters ebenfalls verletzt vom Feld musste, schickte der damalige Head Coach Chuck Noll Dungy als QB aufs Turf, da dieser bereits im College auf dieser Position spielte. Dungy gelang es in den ersten Quatern eine Interception zu fangen und im letzten Quater als QB schließlich eine zu werfen. Das gelang bisher keinem anderen Spieler innerhalb eines Spiels.



    Seine eigentliche Karriere begann dann im Coaching Tree von Chuck Noll, als Dungy eine der Assistent Coach Positionen einnahm. Vor allem mit seinem defensiven Ideen machte er sich schnell einen Namen.


    1995 schließlich, bekam er das erste Mal die Chance einen Head Coach Posten zu ergattern. Diese nutzte er und unterzeichnete 1995 bei dem Tampa Bay Buccaneers. Er kreierte und installierte zusammen mit Defense Coordinator Monte Kiffen seine Art der Cover 2 Defense, die als Tampa 2 schnell für Aufsehen sorgte. Die Buccaneers unter Dungy stellten in seiner Zeit eine der stärksten Defenses der NFL Geschichte und er bildete das Fundament für den späteren Super Bowl Sieg unter Head Coach J. Gruden.


    2002 übernahm Dungy die Indianapolis Colts, die offensiv stark waren in der Defense allerdings ihre Schwächen hatten. Unter Dungy galten die Colts jedes Jahr als einer der Topfavoriten auf den Super Bowl und konnten diesen nach der 2006er Saison auchendlich gewinnen. Gegen seinen ehemaligen Padawan Lovie Smith, der die Chicago Bears führte, setzten er und die Colts sich ungefährdet mit 29:17 durch. Dungy war somit der erste Head Coach afroamerikanischer Herkunft, der die Vince Lombardi Trophy in den Händen halten durfte.


    2009 beendete Dungy seine Karriere und widmete sich vor allem sozialen und Sport-Förderungsprojekten sowie einer neuen Karriere i. Broadcasting.


    Geehrt wurde Dungy unter anderem in dem er in den Ring of Honor der Colts aufgenommen wurde. Seine höchste, individuelle Auszeichnung erhielt er dann 2016, als er einen Platz in Canton in der Pro Football Hall of Fame bekam.


    Unter Dungy entwickelten sich, wie bereits erwähnter Lovie Smith, andere Assistent Coaches zu Head Coaches. Dungy hat sozusagen seinen eigenen Coaching Tree. Doch was genau ist ein Coaching Tree?


    Definition Wikipedia:

    Eine Coaching tree (dt.: Trainerstammbaum) ist ein Stammbaum, der im American Football die Verhältnisse zwischen Head Coaches und ihren jeweiligen Assistenten ausdrückt. Der Grundgedanke ist, dass die Taktiken in der Offense sowie Defense so komplex sind, dass die jeweiligen Angestellten nur in der täglichen Arbeit mit dem Head Coach die jeweiligen Feinheiten begreifen. Wenn die Assistenten selbst Head Coaches werden, übernehmen sie häufig die Spielphilosophien ihrer Mentoren, so dass ihre Ideen sich wie in einer Familie „fortpflanzen“.


    Nehmen wir also nochmal das Beispiel von Dungys Coaching Tree her.




    So ist Dungy der Coach Vater von Lovie Smith, Mike Tomlin, Jim Caldwell und Leslie Frazier.


    Außerdem assistieren ihm weitere spätere Head Coaches, die zwischenzeitlich aber Assistenztrainerposten unter anderen Head Coaches einnahmen und daher auch in anderen Trees auftauchen könnten. Das waren unter anderem Rod Marinelli, Mike Shula und Herman Edwards.


    Was wir aber noch wissen wollten - welche sind die größten bzw. erfolgreichsten Coaching Trees der NFL?


    Der wahrscheinlich größte und erfolgreichste sollte unangefochten der von Sid Gillman sein.



    Sieht man sich alleine die sechs Coaches aus der ersten Generation nach ihm an, so erkennt man, dass hier schon Hall of Fame Namen auftauchen.


    Geht man in die zweite Generation so ist zu erkennen, dass alleine unter Bill Walsh der nächste Coaching Tree entstand. In der NFL Ist Gilman eigentlich der Godfather der meisten Coaches, doch viele Trees, wie unter anderem der von Walsh, werden aufgrund ihrer Größe als eigene bezeichnet.


    Auch der Tree von Tony Dungy, der in der Chuck Noll Linie weitergeführt wird, hat seine Wurzeln bei Gillman.


    Beeindruckend ist, dass hier noch nicht einmal alle Namen aufgelistet sind bzw. weitere Äste hinzukamen.


    Unter Mike Shannahan beispielsweise entstand eine weiterer Tree, der Coaches wie seinen Sohn Kyle Shannahan, Sean McVay, Matt LaFleur oder Robert Saleh beinhaltet.


    Andere Beispiele wären z.B. Joe Philbin und Ben McAdoo unter Mike McCarthy oder Frank Reich unter Doug Peterson.


    Ein weitere Coaching Tree, der auch immer im Zuge der großen genannt wird, ist der von Bill Parcells.



    Auch hier gilt gleiches. Auch unter diesem entstehen weitere Trees, wenn man sich allein die Äste von Bill Belichick ansieht.


    Der dritte große Tree ist der von Marty Schottenheimer.



    Hier erkennt man auch, dass Coaches, die bereits in vorherigen Trees aufgelistet sind, auch in anderen Trees ihre Zweige haben. Bestes Beispiel wieder Tony Dungy. Von 1989 – 1991 war Dungy Defensive Backs Coach der Kansas City Chiefs unter Coach Schottenheimer.


    In der Geschichte der NFL gab es noch viele weitere Coaching Trees, die Coaches mit Rang und Namen beinhalten. Z.B. auch der von Jim Lee Howell unter dem Vince Lombardi und Tom Landry coachten. Unter Landry waren es Coaches wie Mike Ditka, Dan Reeves, John Mackovic, Gene Stallings oder Raymnd Berry.


    Viele dieser Namen, erwähnten wir bereits in Reviews und werden mit Sicherheit in zukünftigen wieder vorkommen. Bis dahin wünschen wir euch weiterhin viel Spaß beim Lesen. Bis zur nächsten Ausgabe.

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