Nach dem back2back Erfolg im Super Bowl ist das Selbstvertrauen in Seattle so hoch wie lange nicht mehr. Eigentlich hatte man geplant von Saison zu Saison ein immer stärkeres Team aufzubauen. Das man jetzt direkt mit dem geplant "schwächsten" Team des 3 Jahreszyklus den Super Bowl feiern konnte macht Lust auf mehr.
In der free Agency musste man sich nur von LG Damien Lewis trennen. Alle anderen Abgangskandidaten konnte man schon vorher abgeben und sich so jede Menge draft picks sichern. Trotz der vielen Abgaben hatte man so gut wie kein Geld zur Verfügung und konnte in der free Agency nur bedingt teilnehmen. Dennoch konnte man 3 junge Spieler für wenig Geld für die Kadertiefe verpflichten. Hätte man die Entwicklungen im Bezug auf free Agency signings bereits vorher gewusst, hätte man auch einfach teure Spieler 5 Minuten vor Ende der free Agency entlassen können und dann für Bruchteile des vorigen Vertrags resignen können und so wahrscheinlich um die ~30 mio$ freimachen können, aber es gibt nächstes Jahr ja wieder eine free Agency.
Dann stand der Draft an.
Lange war es der Plan sich in die top 10 zu traden, um dort den Nachfolger für Geno Smith zu finden, der trotz einer guten Saison und dem Super Bowl von starken downgrades betroffen war. Deals um an 9 oder 11 hochzugehen waren eigentlich schon beschlossen. Nach weiterem scouting entschied man sich aber dagegen und beobachte das Geschehen mit den picks 27 und 32 in der Hinterhand.
Bis an pick 27 waren die offensichtlichen QBs bereits lange vom Board, nur die Falcons überraschten an 20 mit einem QB, den das scouting team in Seattle deutlich hinter ein paar anderen noch zu habenden QBs einschätzte.
Da man sich sehr sicher war, dass die Teams auf den Positionen 28-31 keinen QB picken werden, ging man an 27 erst mit LT Edmonds bevor dann an 32 der hoffentlich neue Franchise QB kommen sollte.
Wenig überraschend entschied man sich für Wunschkandidat Dorian Caplan von Arizona State. Mit einem starkem Arm und solider accuracy bei mittlerer und tiefer Distanz konnte er das front office überzeugen. Bereits in den ersten Pässen des training camps war man überzeugt die richtige Wahl getroffen zu haben.
Caplan wird direkt in Woche 1 gegen die Cardinals starten, während Geno für den Rest der Saison in eine Mentorenrolle rücken wird.
Auch der Rest des drafts war ein voller Erfolg. Quasi jeder von den vielen mid round picks war ein Treffer und man konnte einige Starter und qualitativ hochwertige Rotationsspieler auch in den letzten Runden finden.
Das Vertrauen in das Team ist hoch. Die Qualität und auch die Tiefe ist höher als in der letzten Saison und man wird von Woche zu Woche nur stärker werden, weswegen intern die Ziele auch hoch angesetzt wurden.
Ob und wie das junge Team dem hohen Druck und der steigenden Erwartungshaltung gewachsen ist, wird sich im Laufe der Saison zeigen.
