Was geschieht gerade in Arizona. Die Cards sind vollkommen von der Rolle. Nach einem 7:0 Start sah alles nach einer Battle zwischen den Cards und den Bucs um den First Seed der NFC aus. Doch seit der Bye Week in Woche acht kann man froh sein, dass man nicht zu den Steelers (der echten NFL) wird. 3:4 die Bilanz seitdem.
Es läuft nichts mehr rund. Selbst die Stars Chandler Jones und Budda Baker, welche aus ihren Verletzungspausen zurückkamen, konnten den Turnaround des Teams nicht mit ankurbeln. Die Defense kreiert kaum Druck auf die gegnerischen QBs, man hat Probleme den Run zu stoppen und die Ballhawks sind eher zu Ballcardinals geworden.
Doch das größte Problem ist nicht die Defense sondern die Offense um Kyler Murray. Bis inkl. Woche sieben stand der junge QB bei einer TD/INT Bilanz von 16:6 und hatte eine Completion Rate von ca. 75%. Seit Woche 9 eine TD/INT Bilanz von 13:19 und einer Completion Rate von unter 70%.
Ca. 70% sind immer noch eine sehr gute Bilanz aber die Turnoverbilanz bringt die Cards ein ums andere Mal in starke Bedrängnis.
In den sieben Spielen seit der Bye Week gewann man die Turnoverbattle nur zwei Mal. Das ist zu wenig und spricht komplett gegen die Philosophie von Coach Kingsbury.
Dass es anders geht, sah man in den ersten beiden Anläufen gegen die Eagles. Wenn man sowohl in der Offense als auch in der Defense konzentriert spielt, kann man gegen Playoffcontender mithalten. Lässt man sich aber aus der Ruhe bringen oder verfällt in alte Gewohnheiten wie ein Playcalling, welches für diese Art von Offense nicht gedacht ist, so darf man keinerlei Anspruch auf irgendwas in der MFL haben.
Die Entscheidungen, gerade des jungen QBs müssen im Endspurt unbedingt wieder an das Niveau der ersten Saisonhälfte anknüpfen. Indem man immer in Schlagdistanz bleibt oder sogar führt, zwingt man den Gegner mitzuhalten und dadurch generiert man in vielen Fällen Fehler. Diese beiden Baustellen müssen unbedingt abgeschlossen werden um wieder im Rennen um die Krone der NFC mithalten zu können. Ansonsten wird man sich früh aus den Playoffs verabschieden oder diese mit viel Pech sogar verpassen.
Die Reaktion von Coach Kingsbury auf die Frage, wie man den Turnaround schaffen mag, ist klar zu deuten. „Wir wissen was zu tun ist. Schlampige Entscheidungen egal ob Playcalling oder Ausführung müssen abgestellt werden. Das Potential ist in jedem Teil des Franchises da, nur muss es endlich wieder abgerufen werden. Konzentration, Motivation und Kontinuität müssen wieder selbstverständlich werden und der Erfolg wird zurückkommen.“
Gegner des Coaches, vor allem seitdem sich dieser als Fan eines anderen Franchises outete, wittern nun ihre Chance und könnten bei weiteren Misserfolgen Zuwachs gewinnen. Mit Fackeln und Mistgabeln ist in der NFL noch niemand vertrieben worden doch weiß man um die Macht der Worte, vor allem in Zeiten von Social Media.
Gegen die 49ers kann aber das lang erwartete Ausrufezeichen gesetzt werden und sollte eine solide Leistung gezeigt werden, kann der Umschwung gelingen. Es gilt definitiv alle abgekommenen Kräfte und Routinen wieder zu finden und diese schnellstmöglich auf das Turf zu bringen. Sofern das Double Trouble aus Giveaways und das kreieren von Turnovern wieder im Team ankommt, könnten die letzten Wochen auch wieder schnell in Vergessenheit geraten.
