Quo vadis Cowboys (Mid Season Report)

  • Quo vadis Cowboys?!?



    Diese vielschichtige Frage möchte unser Magazin nach knapp der Hälfte der Saison versuchen zu beantworten und sich an einem Rückblick, einer Bewertung des Ist-Zustands sowie einem Blick in die Glaskugel widmen.


    Rückblick: Was bisher geschah…?!

    Vor der Saison nahm bei den Cowboys die Personalrotation Fahrt auf und viele namhafte Personalien räumten in der einen Facility ihren Spind, um diesen bei einem anderen Team wieder zu befüllen.

    - Jason „Clapping Hands“ Garrett verließ nach 9 Seasons als HC Texas und heuerte unmittelbar danach als Offensive Coordinator beim Divisonsrivalen aus dem Big Apple an – ein Fall von „Betriebsspionage“? Er wurde von HC Mike McCarthy ersetzt welcher somit sein Sabbatjahr in der NFL beendete.





    - Auch der neue HC befand dass „der Prophet im eigenen Land nichts wert sei“ und somit rückte QB Dak Prescott schnell in den Fokus von Tradespekulationen. Neben der Auffassung des Frontoffice das die Cowboys auch in der Lage sind mit einem schwächeren / einem günstigeren QB Interceptions zu produzieren, war der am Saisonende auslaufende Vertrag des Franchise QB am Ende ausschlaggebend.

    Schlussendlich fand sich mit den Jacksonville Jaguars eine neue Heimat für den QB, die Franchise aus Kalifornien schickte im Tausch zwei Picks (1st 2021, 2nd 2021) sowie QB Gardner Minshew nach Texas.


    - Neuer Starting QB wurde somit der vor der Saison als erfahrener Backup verpflichtete Andy Dalton, Minshew soll hinter dem erfahrenen Mann weitere Erfahrung sammeln.


    - Die seit Jahren klaffende Lücke in der Secondary auf der Safety Position wurde durch den SS Johnson III (LA Rams) geschlossen, hierfür verließ CB Awuzie Dallas in Richtung LA.


    - In der vergangenen Woche wurde aus dem Practice Squad der Bills noch LOLB Brady Sheldon verpflichtet, welcher eine Entlastung für bzw eine Alternative für Sean Lee darstellen soll.




    Der Ist-Zustand: How are things going so far?

    - Week 1 – Week 3: Cowboys 3-0

    Dallas stand nach mehr oder minder souveräner Performance und den daraus resultierenden Siegen gegen die Rams (31:21), Falcons (50:24) und Seahawks (30:3) mit einem lupenreinen Saisonstart da und war für einige Experten so etwas wie eins der Überraschungsteams der ersten drei Wochen.

    Was bereits früh in der Saison auffiel war ein grds. Wandel in der Spielanlage der Cowboys: war das Spiel über viele Jahre sehr TE-lastig ausgelegt ist das erstklassig besetzte WR Corps (Cooper, Gallup, Lamb) eine neue Variable im Spiel neben dem klassischen Non-Plus-Ultra in Form von HB Elliott und der O-Line.


    - Week 4: Stop the run – force the run (Cowboys 3-1)

    In Woche 4 setze es die erste Niederlage der Saison gegen die bis dato ebenfalls ungeschlagenen Browns. Während man QB Mayfield bei nur 132 Yards (0 TD / 1 INT) halten konnte, war man im Umkehrschluss nicht in der Lage das Laufspiel der Browns (HB Chubb, 165 Yards, 2 TD) zu stoppen. Das eigene Laufspiel hingegen war nahezu abgemeldet (HB Elliott 67 Yards). Zu allem Überfluss verletzte sich Edge Rusher Demarcus Lawrence und sollte den Cowboys in den folgenden 6 Wochen schmerzlich fehlen. Am Ende eine nicht unverdiente Niederlage jedoch war man immer noch voll im Soll.


    - Week 5: Das „Giganten @ AT&T Massaker“ (Cowboys 3-2)

    Eine der schmerzlichsten Niederlagen in der Historie von Coach Vilsi1978 wurde medienwirksam als GOTW live übertragen. An diesem Abend lief für die Cowboys schlichtweg nur eins schief: ALLES von A bis Z!

    Schlechte Entscheidungen in der Offensive, Planlosigkeit und Hilflosigkeit in der Defensive, Frust am Controller und (mal wieder) viel zu frühe Aufgabe des eigenen Gameplans.

    Ein Abend zum Vergessen…


    - Week 6: Fast wieder die Cards geärgert (Cowboys 3-3)

    Mit den Cardinals galt es für die Cowboys das dritte Mal in Folge ein „dickes Brett“ der MFL zu bohren. Am Ende ein deutliches 30:48 für die Cardinals welche im Schnitt immer über 40 Punkte erzielen, aber erst das zweite Mal selber 30 Pkt oder mehr schlucken mussten. Ein kleiner Achtungserfolg für Dallas.


    - Week 7: Niederlage gegen die Namenlosen (Cowboys 3-4)

    So kreativ wie die derzeitige Namensgebung des Football Teams aus der Hauptstadt ist, so „zielsicher“ war die Offensive der Cowboys. In einem rabenschwarzen zweiten Quarter versagten Coach Vilsi1978 vollkommen die Nerven und QB Dalton warf 4 INT (!). Er wurde durch Gardner MInshew ersetzt welcher sich mit zwei weiteren INT munter einreihte.


    - Week 8: Und täglich grüßt das Murmeltier (Cowboys 3-5)

    In Woche 8 traf man auf sein „Lieblingsteam“ aus Philidelphia und kassierte (nahezu) standardmäßig eine Niederlage gegen die Eagles. QB Dalton blieb diesmal Turnover frei, jedoch schlug sich die Verunsicherung der Vorwoche in seinen geworfenen Yards nieder – nur 93 Yards (1 TD) – deutlich zu wenig um die Eagles ernsthaft zu gefährden.




    Der Ausblick: What will be the way ahead?


    Woche 8 ist rum, eine Bilanz von 3-5 steht zu Buche und der Blick in die Glaskugel steht an.

    Ist man überrascht – nein, ist man zufrieden – jein, wie ist der weitere Weg – schlichtweg keine Ahnung. Mit einer Bilanz von 3-5 darf man in Dallas aufgrund der eigenen Fähigkeiten gemessen an dem allgemein hohen Niveau der MFL sowie aufgrund des bisherigen Schedule nicht wirklich unzufrieden sein. Nach den ersten drei Spielen gegen Coaches gegen welche man sich grds. Chancen ausgerechnet hat das Spiel offen zu gestalten, standen drei Siege zu Buche. Aber gerade das Spiel gegen Seattle hat gezeigt das Ergebnis (30:3) und Spielverlauf (viel viel enger) sehr unterschiedlich sein können und manchmal über das „IST“ hinwegtäuschen.

    Anschließend gab es mit den Spielen gegen die Browns, Giants und Cards drei klare Playoff Kandidaten als Gegner, Niederlagen waren mehr oder minder erwartet/einkalkuliert worden, ehe man dann in Week 7 mit Thomy auf ein für Dallas unbeschriebenes Blatt traf. Auch hier setzte es eine Niederlage aber bei konzentrierterer Leistung wähnt man sich im Rückspiel nicht in Gänze chancenlos.

    Schedule ahead:

    Week 9: Steelers (H)

    Week 10: Bye Week

    Week 11: Vikings (A)

    Week 12: Washington (H)

    Week 13: Ravens (A)

    Week 14: Bengals (A)

    Week 15: 49ers (H)

    Week 16: Eagles (H)

    Week 17: Giants (A)

    Nächste Woche steht nun also der “Brother Bowl” an, in welchem um den künftigen Erbanspruch auf den Lieblingsaschenbecher von Mama Vilshöver gespielt wird (Andre und ich sind übrigens beide Nichtraucher), der Spielausgang ist traditionell vollkommen offen. Anschließend geht es in die Bye Week. Wenn man gaaaaaaanz optimistisch rechnet (und noch mehr Glück mit ins Spiel nimmt) könnte noch ein Record von 8-8 am Ende rausspringen, realistischer erscheint jedoch etwas um die 5-11 oder 6-10. So oder so wir das Rennen in der NFC East zwischen den Giants und den Eagles entschieden, sodass man in Week 16 und 17 das Zünglein an der Waage für den Divisionssieg sein könnte. Erste Motivationsschübe (Kiste ÖST Bier) wurden bereits in Aussicht gestellt ( Evomajor) , man wartet gespannt auf die Gegenangebote aus der Bodensee Region ( MatMast7r).

    Wo hapert es, was muss sich ändern?

    - Die Leistung der DEF

    Ganz klar, man frisst im Schnitt zu viele Punkte (Ähnlichkeiten mit einem NFL Team aus Dallas in der Realität sind reinzufällig oder erfunden), wenngleich man mit ~29 Pkt / Spiel noch einen Platz im Mittelfeld (Platz 13) der MFL belegt. Aber gerade die Run DEF ist dieses Jahr das große Sorgenkind der Cowboys: Platz 27 gegen den Lauf, fast 160 Rushing Yards pro Spiel…. Fragen: KEINE !


    - Effektivität der OFF

    Die zugelassenen Punkte pro Spiel zwingt die Cowboys im Umkehrschluss mindestens 4 TD plus X im Spiel aufs Scoreboard zu bringen, um das Feld als Sieger verlassen zu können.

    Hier liegt man mit ~26 Pkt / Spiel im Minus (in Relation zu den durchschnittlich kassierten Punkten) und nur auf Platz 22 der Liga. Man liegt zwar in den Top Ten nach erzielten First Downs (145) jedoch springt hier am Ende eines langen Drives zu wenig an Punkten raus oder schlimmstenfalls sogar ein Turnover.


    - Der 90 Mio $ Mann

    Zwar konnte Zeke Elliott bereits über 870 Yards bei knapp 190 Attempts erlaufen, jedoch sprangen dabei nur 5 TD raus. Hier ist, vorallem im Vergleich zu den Rushing Leaders der MFL, deutlich Luft nach oben.


    - Die Nerven behalten

    Wird der primäre Spielplan der Cowboys lahm gelegt, verliert der HC zu schnell die Nerven und nötigt seinen QB Dalton geradezu in mit Masse überflüssige und dumme INT Situationen.


    - Das Roster

    Es könnte eine spannende Offseason auf die Cowboys zukommen. Dank des Trades und der damit ausgebliebenen Verlängerung von Prescott ist einiges an CapSpace vorhanden, welches u.a. in die Verlängerung der Secondary (CB Lewis, FS Woods, SS Johnson III) fließen wird. Dennoch sollte dann noch Cap vorhanden sein um in der FA Lücken zu schließen, welche durch das Vertragsende älterer Starter (QB Dalton, DE Griffin, CB Carr, DT Crawford, OLB Lee) im Roster entstehen werden. Durch den Trade mit Jacksonville und somit jeweils zwei Picks in den ersten beiden Runden schielt man im texanischen Frontoffice natürlich auch ganz genau auf die aktuelle Draftklasse. Auch der frühe Pick eines QB taucht in der Gerüchteküche immer mal wieder auf, da man derzeit noch nicht bereit ist Minshew einen Freifahrtschein für Season 2 auszustellen.


    Beenden wollen wir unseren Artikel mit dem Zitat des griechischen Philosophen Demokrit: „Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“ In ein paar Wochen werden wir also wissen wieviel Mut aufgebracht wurde und wieviel Glück im Umkehrschluss von Nöten gewesen wäre.


  • Wenn du 5-9 gehst kriegst du den Lieblingsaschenbecher meiner Mutter dazu... :)


    Geil geschrieben, guter Bericht. Wie immer erfrischend ehrlich.


    Lg

    Chris

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